Montag, 4. Juli 2011

Für die neue Woche 109: Alfredo De Angelis - Re Fa Si

Und manchmal muss man einen Umweg gehen, um seine Vorstellungen zu verdeutlichen.

Heute wähle ich einmal einen instrumentalen Tango aus der post-Edo-Ära um meine Vorstellungen von gelungenenem Tango an einem Anti-Beispiel zu demonstrieren.

Re Fa Si ist ein instrumentaler Titel, den ich nicht besonders schätze. Und da könnte ich jetzt eine beinahe beliebige Interpretation vorstellen. Die Version vom Orquesta Típica Victor von 1927, die Version von Francisco Canaro von 1948, die Version von Carlos di Sarli von 1952 oder die Version von Alfredo De Angelis (1959), die ich schließlich ausgewählt habe (es gibt noch eine schlimmere Version von Juan D'Arienzo von 1972).

Alfredo De Angelis (instrumental) Eine Aufnahme vom 13. November 1959


Abgesehen davon, daß ich diese instrumentale Komposition nicht besonders spannend finde, hört man m.E. an der Einspielung von Alfredo De Angelis sehr gut, wie sich der Tango in den späten 50ern entwickelte. Der Klang wurde voller, aber für meine Ohren ist es fast ein seelenloses Gedudel (eine andere Ausprägung diese Entwicklung in der post-EdO Zeit ist der Hang zum übertrieben Schwülstigen - etwa beim späten Carlos di Sarli). Ich finde man hört überdeutlich, daß diese Musik nicht mehr nur für Tänzerinnen und Tänzer gespielt wurde.

Wenn ich diese Aufnahme bei einer Milonga höre, dann werde ich stutzig und frage mich, warum der DJ, die DJane diesen Titel gewählt hat. Habe ich da etwas nicht mitbekommen? Oder ist meine Vorstellung von Tanzbarbeit doch übertrieben eng?

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche.

14 Anmerkung(en):

Herr Oswald hat gesagt…

Ja, mein lieber Freund Cassiel - so sind die Geschmäcker nun mal verschieden…

Ich oute mich dahingehend, daß ich das Stück sehr mag, v.a. deswegen, weil es viele "Brüche" hat, bei denen man Troilos Satz "Tango ist der Tanz der Pausen" zelebrieren kann. Man braucht jeden Moment volle Aufmerksamkeit, um nicht in eine der Pausen hineinzulatschen - und sollte sich gleichzeitig drum bemühen, den Fluß nicht völlig zu zerreißen und nur noch isolierte Bröckchen zu tanzen, die nicht aufeinander bezogen sind.

Das ist schwierig - macht mir ganz persönlich aber viel Freude.

Aber wir sind uns ja einig: De gustibus non est disputandum.

Theresa hat gesagt…

Lieber Cassiel,

ich unterschreibe jedes einzelne Wort deines Beitrags. Alfredo de Angelis wurde von irgendjemand der "James Last des Tango" genannt. Dabei ist bei Re Fa Si das Gedudel gar nicht mal so ausgeprägt. Wer für immer de Angelis wiedererkennen will, der höre sich mal "La Yumba" an oder "Comme il faut" und vergleiche mit den Versionen von Pugliese resp. di Sarli, Tanturi oder d'Arienzo.

(Ok, es gibt ca. 3 Valses und 1 Milonga von de Angelis, die mir gefallen.)

Theresa

Unknown hat gesagt…

... und 4 Tangos, aber Du hast recht Theresa :)

Anonym hat gesagt…

Ich wollte nur einmal schnell loswerden, dass ich diese Serie sehr mag. Für mich ist es besonders reizvoll einen Tango hier ein paar Mal zu hören und zu verinnerlichen. Ich habe so im letzten Jahr viel über die Musik gelernt. Danke!

E. (Tanguera)

chamuyo hat gesagt…

Wenn man Spaß an rhythmischen Spielereien hat, ist dieses Stück ein Leckerbissen! Zugegeben, die Version von deAngelis ist etwas verzuckert, aber Biagi 1940 oder d'Arienzo 1935 ist richtig gut!
Das ist kein Herz-Schmerz Titel. Wie der Name schon andeutet, ist es nur eine Spielerei mit musikalischen Strukturen.
Man kann durchaus eine schöne Milonga auch ohne dieses Lied machen, aber wenn die richtigen Tänzer da sind, würde ich nicht zögern es in einer instrumentalen Biagi Tanda zu spielen. Ist auch nicht schwerer als Belgica oder El Yaguaron.

Christian Tobler hat gesagt…

Teil 1:

ReFaSi ist auch nicht unbedingt mein Ding, obwohl ich es tänzerisch spannend finde. Da sich hier immer wieder mal Tänzer dafür bedanken, dass sie was über die EdO lernen, möchte ich die doch einigermassen pauschale Abqualifizierung von de Angelis in den Kommentaren jedoch nicht unkommentiert stehen lassen. Das ist ein grossartiges Orchester. Schliesslich gibt es von De Angelis genug Stücke aus der Zeit als noch für Tänzer anstatt Hörer musiziert wurde. Dass einigermassen simple Arrangements toll zu Tanzen sein können, haben schon andere Orchester bewiesen. Man muss sich so wie bei allen anderen Orchestern lediglich die Rosinen raus picken. Das gilt übrigens auch für den von dir zurecht so geliebten Firpo, liebe Theresa ;-)

Als Tänzer ist es vollkommen normal, das eine oder andere Orchester gar nicht zu mögen. Ich zB stehe gar nicht auf Malerba oder Garcia. Als TJ sollte man sich solche Eigenheiten zumindest bei den 20 wichtigsten Orchester nicht leisten. Schliesslich legt man nicht für sich auf, sondern für eine Gemeinschaft von Tänzer in der verschiedenste Geschmäcker aufeinander treffen. Da viele DJs nur instrumentale de Angelis auflegen, leiste ich mir den Luxus, darauf fast immer zu verzichten. Und die grossartigen Vals mit zwei Sängern im Duett lassen ich hier mal aussen vor, weil die hoffentlich niemand in Frage stellt.

Bei de Angelis spielen die Geigen eine zentrale Rolle und der Anteil an hohen Tönen ist überproportional. Wenn die Technik das nicht sauber wiedergeben kann, klingt das tatsächlich ganz schrecklich. Bei TJs die in Sachen Technik mit einer Baustelle hantieren, wird de Angelis zur schrill klingenden Zumutung. Das ist aber ein Problem der Technik. Aber sobald diese Baustelle beseitigt ist, wird sich die Wahrnehmung auf das eine oder andere Orchester, diesen oder jenen Sänger allmählich verschieben, falls man ohne Scheuklappen durch die Welt geht.

De Angelis ist neben Pugliese das einzige andere dramatische Orchester. Die zwei haben abgesehen davon nichts gemeinsam. Dramatische Orchester sind nicht einfach zu tanzen, falls man tatsächlich bei der Musik bleiben will anstatt ohne Sinn und Verstand mit den Schinken rumzufuchteln. Man sollte Akzente setzen können, in der Lage sein die Intensität der Musik interpretieren zu können, ohne in Hektik zu verfallen, den Faden zu verlieren. Mann sollte fähig sein schnelle Passagen zur Abwechslung auch mal langsam zu interpretieren, damit die Tanda für die Tanzpartnerin spannend bleibt. Für all das eignen sich die vokalen Tangos von de Angelis besonders gut. Und für alle die jetzt neugierig geworden sind, möchte ich für jeden der vier wichtigen Sänger von de Angelis einige wenige Tangos nennen, die grossartig zu tanzen sind. Einigermassen leichtfüssig solle man dazu allerdings sein. Sonst macht de Angelis keinen Spass. Hier meine Tips zwecks Anfreundung mit einem nicht anspruchslosen aber grossartigen Orchester:

Christian Tobler hat gesagt…

Teil 2:

Floreal Ruiz:
# Dejame asi - 1943
# Marioneta - 1943
# Como se muere de Amor - 1943
# Bajo el Cono azul - 1944

Julio Martel:
# Va Llegando Gente al Baile - 1944
# No no me abandones - 1945
# La Vida me engano - 1946
# La Novia ausente - 1947
# Bajo Belgrano - 1948
# Atenti Pebeta - 1949

Carlos Dante:
# Mano a Mano - 1946
# Que lindo es enamorarse - 1946
# Compadron - 1949
# Gloria - 1950

Oscar Larocca:
# Hacelo por la Vieja - 1950
# Pa' mi es igual (Siempre Amigos) - 1952
# Volvemos a Empezar - 1953
# Prohibido - 1953
# Sangre maleva - 1955
# Triste Destino - 1955

Die meisten werden nicht jede dieser Aufnahmen lieben und sowieso erst mal entdecken müssen, wie man mit der hier immanenten Dramatik tänzerisch umgehen will. Wer jedoch die Meinung vertritt Gloria mit Dante zB sei kein Dreiminutenkunstwerk, keine Jahrhunderteinspielung, keine Sternstunde des Tango Argentino, der könnte mit ein klein wenig Offenheit seiner Ohren und Geduld mit seinen Füssen ganz viel tänzerisch Spannendes entdecken.

Aurora hat gesagt…

ich mag "re fa si" von Alfredo de Angelis. Für mein Empfinden ist es sehr schön rhythmisch und ist ein relativ später, gut tanzbarer Tango. Zugegeben ich mag auch sehr gerne Biagi. Das "Verzuckerte" ergibt für mich gerade den schönen Kontrast zur Rhythmik.
Alfredo de Angelis ist mir auch eher als eingängige, leichte Tangomusik bekannt. So finde ich sind "el tango club", "mi dolor" , "pregonera" mit Dante/Martel und "zorro gris" mit Martel durchaus schöne Stücke für ein Tangocafe.

Theresa hat gesagt…

Lieber Christian,

also erstmal stolpere ich über deine Aussage, de Angelis sei neben Pugliese das einzige dramatische Orchester. Was ist hier mit dramatisch gemeint? Ich hätte jetzt eher gedacht, dass der späte Troilo dramatisch ist oder der späte Gobbi oder Francini-Pontier, aber de Angelis??

Auch in deinen Beispielen, die in der Tat zu den besseren Titeln gehören, sind in kleinerer oder größerer Dosis, und je später desto mehr, die Stilelemente enthalten, die bei de Angelis so schnell zum Überdruss führen können: Die hohen Geigen, und zwar in zwei Varianten, einmal als Oberstimme diddeldi-du in stereotypen Figuren, und zum anderen die als dramatisch anmutende Spieltechnik, ich weiß nicht, wie man sie nennt, jeden Ton zu vervielfachen, indem der Bogen im Sechzehntel-Rhyhtmus hin- und hergeht. Damit wird jede noch so schöne Melodie eingeebnet und jegliche Spannung ausgelöscht. Und das ist unabhängig von der Wiedergabe-Qualität, und da reißen auch die Sänger nichts mehr raus. Ja, tanzen kann man auf die Musik schon, aber inspirieren tut sie zumindest mich nicht und etliche andere auch nicht.

Rosinen picken tun wir DJs bei jedem Orchester, sonst könnte der Veranstalter den Zufallsgenerator einschalten.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass der DJ in der Weise Dienstleister sein sollte, dass er alle Geschmäcker bedient, vielmehr sollte es so sein, dass die DJs ihr jeweils eigenes Profil haben, gerade in einer großen Szene, dann bekommt jede Milonga ihre eigene Färbung. Und deshalb leiste ich es mir, außer 3 Valses und 1 Milonga keinen de Angelis aufzulegen, es gibt genug geniale Musik, mit der ich nach meinem Profil eine Milonga gestalten kann.

Theresa

Unknown hat gesagt…

@Aurora: „Zorro gris“ hat mit Larroca einen noch höheren Kohlenhydrate-Anteil. Sag ich doch, eine Tanda De Angelis geht immer :)

Unknown hat gesagt…

Wenn man Tangomusik analysier und Tangostücke bewertet, so wie es hier Christian gemacht hat, muss man sich über die Bewertungskriterien klar sein. Dabei existieren einige Möglichkeiten:

- Man kann die musikalische Qualitäten eines Stücks bewerten. Hier fehlt mir auf Anhieb die Qualität der Komposition, der Komplexität der Arrangements und die Spieltechnik bzw. Virtuosität der einzelne Musiker und der Orchester als Ganzes (die Liste ist selbstverständlich nicht vollständig). Wenn man über Qualitativ hochwertige Kompositionen, komplexe Arrangements und virtuose Musiker nachdenkt, fehlt mir, so zw. 1925 und 1955, nicht viel ein. Da ist Pugliese (und selbstredend Piazzolla) und dann kommt lange nichts. Wenn man musikalisch hochwertige Musik hören und auch vertanzen möchte, dann pickt man sich die Osvaldo-Rosinen raus und quellt man sich mit eine sehr komplexe Musik auf die Tanzfläche.

- Wird man die Tangomusik als „Hintergrund“ des Tangotanzes verwendet, benutzt man andere Bewertungskriterien: das Rhythmus (als zeitliche Struktur), der Takt (als Betonungsordnung), die Melodie (in Sinne der Harmonik) und noch einige mehr. In diese Bewertungsskala sind die Orchester der EdO unschlagbar – sie haben ja Musik für die Tänzer gemacht. Die Kompositionen sind einfach gestrickt, die Arrangements sind simpel, aber die Stücke haben einen sehr dynamischen Rhythmus, der Grundtackt ist gut erkennbar und die Geigen spielen eine wunderbare Melodie. Das ist was die Tänzer lieben und brauche. Ich denke, D’Arienzo war der erste, der 1935 diese Gesetzmäßigkeit bei Tango entdeckte und ausnutzte.

Die Kriterien, die ich bis jetzt aufgezählt habe sind (mehr oder weniger) objektiv. Gott sei Dank, hat die Musik auch eine subjektive Seite und das sind die Emotionen, die in uns alle bei dem Zuhören und noch mehr beim Tanzen entstehen. Sie können wenig beeinflusst werden (der Tonart der Musik kann einiges an Emotionen bewirken) und noch weniger bewerten werden. Und da sehe ich die große Aufgabe der DJ – Emotionen durch die Musikwahl („die Rosinen raus picken“) in den Tanzende zu erzeugen und zu steuern. Und es kann vorkommen, dass eine De Angelis-Tanda aller Tänzer glücklich macht – nicht wegen der musikalischen Qualitäten und nicht wegen die „Tanzbarkeit“ und recht nicht wegen der persönlichen Präferenzen der DJ. Nein, einfach nur, weil draußen eine lauwarme Sommernacht ist.

tangopeter hat gesagt…

Nichts gegen James Last, er ist der erfolgreichste deutsche Musiker der Neuzeit.
Was für den einen generell seelenloses Gedudel ist, mag für die andere in einer
bestimmten Situation gerade recht willkommen zur Stimmungsaufhellung sein.
Als DJ und Tänzer habe ich einen ziemlich primitiven Geschmack, ich beurteile
die Musik danach, ob sie sexy ist oder nicht. De Angelis finde ich meistens
so sexy wie einen Linienbus. Meistens - nicht immer, denn manchmal passts.
Das Rosinenpicken ist nur sehr mühsam. Komisch, gerade die abgenudelten,
angeblich über Kritik erhabenen Mainstreamvalses mit ihrem Sechzehntelgefiedel
kann ich nicht mehr hören - aber die Ohrwürmer aus zuckersüsser Nostalgie
haben einen nicht zu unterschätzenden Wiedererkennungswert. Sie funktionieren.
Und das ist gut zu wissen, für gewisse Notfälle oder wenn ich eine Blackout habe.
Reizvoll ist für mich eher die Aufgabe, eine gute Tangotanda mit Gesang zu basteln.
Oder zu Fuegos artificiales und Pavadita zwei instrumentale Ergänzungen zu finden.
Und ja - Gloria ist sexy. Gloria ist geil. Gloria ist ein Hammerhit.Basta.
Dante ist auch nicht schlecht, verglichen mit Aguirre, Cuello, Godoy und anderen
Nervensägen geradezu erfrischend. Eine komplette Dante-Tanda möchte
ich andererseits auch niemandem zumuten. Jedenfalls mir nicht.
Wie wärs mit einer Ronda de Cantores? In diesem Fall müssen die Titel zu Gloria
passen, denn Gloria muss mit rein:

Ruiz - Cero al as
Martel - Acordes porteno
Larroca - Almagro
Dante - Gloria

Passt nicht ganz perfekt, aber geht doch, oder?
Sicher, im Gegensatz zu D'Arienzo und Di Sarli würde es kaum jemand
auffallen, wenn auf einer Milonga kein De Angelis gespielt wird.
Doch so eine laue Sommernacht könnte vielleicht doch eine kleine
Prise vertragen, auch wenn es vermeintlich "was schöneres" gibt.
Was schöneres gibt es immer...

Anonym hat gesagt…

@sweti:
Das mit dem "Hintergrund" meinst du nicht ernst, oder? Das gilt vielleicht für Anfänger (oder solche, die es nie lernen), die noch sehr mit ihren Schritten beschäftigt sind. Für den aufmerksamen Tanguero ist doch die Musik mit die Hauptsache, sonst könnte ich auch zu einem Metronom tanzen.
Natürlich darf die Musik nicht zu kompliziert sein, sonst beansprucht sie zuviel Aufmerksamkeit, die dann woanders fehlt (darum tanze ich z. B. auf späteren Pugliese meist sehr langsam und eher schlicht, auch beim Schlussspurt mit Bandoneon-Solo).
Auch (Tango-)Tanzbarkeit ist unbedingt eine musikalische Qualität, wenn man Qualität definiert als eine Eigenschaft, die bewusst und ideal umgesetzt ist.
Es kommt immer darauf an, welchen Maßstab man anlegt bzw. welche Zielgruppe getroffen werden soll. Darum ist es immer ein wenig unfair, Post-EdO-Tangos zu präsentieren und über ihre Untanzbarkeit zu schimpfen - sie haben damals sicherlich ihr Publikum gefunden. Aus dem selben Grund ist es allerdings genauso unfair von einigen DJs, die Tänzer mit einem Übermaß an Post-EdO-Stücken zu quälen.

Unknown hat gesagt…

@Anonymous
Ich stimme deinen Überlegungen zu.

"Das mit dem "Hintergrund" meinst du nicht ernst, oder?"
Ich meine es so: Wenn ich Musik hören möchte, dann gehe ich zu einen Konzert oder setze ich mich in meine Sessel zu Hause und höre. Bei zuhören spielt die „Tanzbarkeit“ nicht unbedingt eine Rolle. Ich höre gerne „Post-EdO“ und auch Nuevo. Wenn ich tanzen möchte, dann gehe ich zu einer Milonga. Dort steht der Tanz in Vordergrund. Selbstverständlich spielt die Musik eine hervorragende Rolle, nur sie bleibt in „Hintergrund“. Ob man sie gar nicht beachtet, ob man sie als Metronom nutzt, oder sie gefühlsvoll Interpretier, ist für diese Betrachtung nebensächlich. Auf der Milonga habe ich der Tango (als Tanz) in Vordergrund und das ist der Grund, warum ich auf Milonga kein Freund von Post-EdO und Nuevo bin.

"Auch (Tango-)Tanzbarkeit ist unbedingt eine musikalische Qualität"
Für mich ist Tanzbarkeit eine tänzerische (choreographische) Qualität. Sie interessiert mich nur dann, wenn ich als Tänzer unterwegs bin, sonst nicht.